Pfarrer Karl Sendker

Predigten - Hilfen zur Bibelarbeit

Gottesdienste - geistliches Leben

 

10. Sonntag C
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Predigten

Predigtverzeichnis  nach Bibelstellen geordnet

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Predigt zur 2. Lesung:  Gal 1,11-19

Predigt zum Evangelium:  Lk 7,11-17

Predigttext:    Gal 1,11-19

 

Dies ist die erste Predigt einer fünfteiligen Predigtreihe zum Galaterbrief.

 

 

Liebe Schwestern und Brüder!

 

Vor einiger Zeit habe ich in einem Bibelkreis Jugendliche gefragt: „Bist du ein Christ?“ Was meinen Sie, was die geantwortet haben? Bei den meisten kam Achselzucken, dann kam gar nichts und dann so ganz zögernd: „Ich hoffe, dass ich ein guter Christ bin, ich versuche, ein Christ zu sein.“ Aber da kommt es kaum vor, dass jemand in ganzer Schlichtheit sagt: „Ja, ich bin ein Christ.“ Das ist doch merkwürdig.

Vor einigen Jahren habe ich einmal eine Gruppe von älteren Frauen gefragt, die jeden Morgen in der Kirche waren. Ich hab sie vor der Kirche gefragt: „Wenn Sie heute sterben würden, wüssten Sie dann, wohin Sie gehen?“ Das sagte eine alte Frau: „Ja, wenn man das so genau wissen könnte. Aber das weiß man ja nicht.“

Merkwürdig, dass wir über diese letzten Fragen des Menschseins und des Christseins eine solche Ungewissheit haben. Wie soll man denn ein froher Christ sein, wenn man noch nicht einmal sicher sagen kann, ob man Christi ist? Wie soll man dann als Christ Ausstrahlungskraft für andere haben?

Und dann machen die Leute aus der Not eine Tugend und sagen: „Ja, in religiösen Dingen gibt es gar keine Gewissheit. Das ist es ja gerade. Das muss man eben alles glauben.“

 

Aber das merkwürdige ist: Ein Mann in der Heiligen Schrift wie der Apostel Paulus hat völlige Gewissheit über diese Fragen. Da schreibt der Apostel Paulus im 8. Kapitel des Römerbriefes: „Ich bin völlig gewiss: Weder Tod noch Leben noch sonst irgend etwas können uns trennen von der Liebe Gottes. Nichts!“

Da kann dieser Apostel Paulus im Philipperbrief mit einer ganz großen Selbstverständlichkeit schreiben: „Am liebsten möchte ich aufbrechen, sterben, dann würde ich bei Christus sein.“ Paulus wusste genau, wohin er nach dem Tod geht.

Oder er kann im Timotheusbrief schreiben: „Wenn ich jetzt sterben muss, ich bin nun mal ein alter Mann geworden, dann weiß ich ganz genau: Für mich liegt jetzt die Krone des Lebens bereit

Und wenn er an die Thessalonicher schreibt: „Brüder, ich will euch nicht im Ungewissen lassen, was mit den Verstorbenen ist.“ Und er ihnen ganz klar erklärt: „Wir werden alle beim Herrn sein.“

Oder denken Sie daran, mit welcher Gewissheit Paulus am Anfang des Galaterbrief sagt: „Wenn euch einer ein anderes Evangelium, eine andere Botschaft verkündet als ich, dann soll er verflucht sein. Dass ist schon fast abenteuerlich, mit welcher Gewissheit der Apostel Paulus auftritt.

 

Wie kommt man zu einer solchen Gewissheit im Glauben? Wie ist der Apostel Paulus dazu gekommen? Gibt es irgendwelche Hilfen, durch die wir zu solcher Gewissheit im Glauben kommen können?

Paulus schreibt in seinen Briefen oft: „Ich schreibe euch das alles, damit ihr Klarheit habt, damit ihr nicht von jedem Wind hin und her bewegt werdet.“ Wenn der eine so sagt, dann glaubt ihr das, und wenn der andere etwas anderes sagt, dann glaubte das andere. „Nein, ihr sollt fest verwurzelt und fest gegründet sein.“ Aber nach einmal die Frage: Wie kommt man dahin? Und darauf gibt uns dieser Abschnitt aus dem Galaterbrief, den wir heute als Lesung gehört haben, einen Hinweis und eine Antwort.

 

Paulus sagt: Die Gewissheit liegt darin, dass die Botschaft, die ich euch verkündet habe, nicht von Menschen kommt. Die habe ich nicht von einem Pfarrer gelernt und auch nicht von irgendeinem Professor. Nein, diese Botschaft kommt direkt von Gott.

Und das ist das, was einen Menschen stark macht: Wenn man seinen Glauben nicht nur aus Büchern hat oder aus Predigten oder vom Hörensagen aus zweiter Hand. Nicht weil die Eltern und die Religionslehrer das erzählt haben, sondern weil Gott selber es mir ins Herz geschrieben hat. Paulus nennt das: „Ich habe diese Botschaft empfangen durch eine Offenbarung Jesu Christi.“ Das hat ihm Gott, Jesus Christus selbst offenbart; er hatte es ihm gleichsam ins Herz geschrieben. Darum hat Paulus eine absolute Gewissheit.

 

Ich kann mich noch gut erinnern: Die Botschaft von der Erlösung habe ich immer gewusst. Aber ich kann mich noch gut erinnern an den Abend, an einem Samstagabend, wo ich auf der Bettkante gesessen habe die Losung für den kommenden Tag gelesen habe. In den Herrnhuter Losungen ist jeweils ein Vers aus dem Alten Testament für den Tag ausgelost und ein Vers passend dazu ausgesucht aus dem Neuen Testament. Und an dem Abend war als Bibelvers dran: „Es ist vollbracht!“ Das letzte Wort Jesu am Kreuz. Wie oft habe ich das vorher gelesen. Aber an dem Abend war dieses Wort für mich eine Offenbarung Gottes. Auf einmal wurde eine bis ins tiefste Herz klar: Christus muss mich nicht mehr lösen, er hat mich erlöst. Es ist alles vollbracht. Jesus muss nichts mehr vollbringen. Er hat alles vollbracht. Das ist eine Tatsache, die damals am Kreuz geschehen ist.

Es ist an dem Abend eine Freude in mich gekommen, wie ich sie in der Weise selten erlebt habe. Auf einmal wusste ich es nicht nur aus Büchern, nicht einmal nur aus der Bibel, sondern da fing Gott an, die Botschaft von der Erlösung in mein Herz schreiben. Und so ist es dem Paulus gegeben.

 

Und jetzt gibt Paulus uns einen ganz wichtigen Hinweis, wie wir uns dafür bereiten können, dass Gott so anfängt, uns Dinge zu offenbaren. Er sagt: „Als mir Christus damals vor Damaskus begegnet ist, das erste, was ich getan habe: Ich bin in die Stille gegangen nach Arabien, das heißt in die Wüste. Männer und Frauen, die wirklich Persönlichkeiten im Glauben sind, wachsen in der Wüste. Man könnte fast sagen: Die Wüste ist die göttliche Universität.

Schauen sich einmal die bedeutenden Personen der Bibel an. Wie viele sind in der Wüste etwas geworden. Mose muss 40 Jahre in der Wüste Schafe hüten. Und dann begegnet ihm Gott am brennenden Dornbusch. Und dann kann der Pharao von Ägypten machen was er will, da ist Mose stärker, weil Gott ihm begegnet ist.

Das Volk Israel zieht 40 Jahre durch die Wüste.

Johannes der Täufer lebt in der Wüste, und weil er da die Kraft Gottes erfährt, kann er vor die Priester hintreten und ihnen ins Gesicht sagen: „Ihr Schlangenbrut, ihr Natterngezücht, wer hat euch beigebracht, ihr könntet dem Zorngericht Gottes entrinnen?“

Jesus geht vierzig Tage in die Wüste, bevor er öffentlich auftritt.

Man könnte auch in der Kirchengeschichte weiter durchgehen. Viele große Männer und Frauen, viele Heilige sind in der „Wüste“ etwas geworden. Die Wüste ist der Ort, wo Du kein Radio und kein Fernsehgerät mehr hast, wo alle äußeren Dinge einmal abgeschaltet sind, wo mich nichts mehr ablenkt, wo auch Kargheit ist. Auch das gehörte zu, dass man sich einmal der Kargheit aussetzt, damit alle Störungen einmal ausgeschaltet sind. Da hat auch das Fasten seinen Sinn.

Eines der erschreckenden Kennzeichen heute ist, dass wir uns mit einer ständigen Geräuschkulisse umgeben, dass wir praktisch kaum eine Chance haben, wirklich in die Stille zu gehen, vor das Angesicht Gottes. Das muss man sich heute fast erkämpfen.

Wenn z.B. Ordensschwestern in den karitativen Orden in ihrem Dienst keine Zeit mehr haben, um Stille zu halten, das ist erschreckend. Ich habe oft für Ordensschwestern Exerzitien gehalten. Und wie oft haben die Schwestern mir das geklagt: Wir kommen nicht mehr dazu, Stille zu halten, Meditation zu halten, vor das Angesicht Gottes zu gehen. Das ist der Tod der Orden.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Zeichen der Ermutigung. Es gibt viele Priester, die angefangen haben, einen so genannten „Wüstentag“ zu halten. Sie gehen einmal im Monat für einen Tag in ein Kloster oder in ein stilles Haus, um sich dem Angesicht Gottes auszusetzen. Da fängt Gott an zu reden und zu wirken. Da werden Männer und Frauen geboren, die wirklich Persönlichkeiten sind.

Oder: wie viele Jugendliche haben angefangen, täglich „Stille Zeit“ zu halten, wie sie es nennen. Sie stehen morgens eine halbe Stunde früher auf, um vor Gott Stille zu haben. Da wird etwas geboren, da kann Gott anfangen zu reden.

Ein anderes Zeichen der Ermutigung wird in der Tatsache sichtbar, dass so viele Menschen in den letzten Jahren wieder in Exerzitien machen und dort in die Stille gehen, sich bewusst einmal der Stille aussetzen. Da fängt Gott an, Persönlichkeiten zu formen. Das ist noch nicht alles. Aber da fängt Gott an, Persönlichkeiten zu formen. Da kann Gott uns etwas offenbaren. Und da kann die Gewissheit im Glauben wachsen.

Das erste, was Paulus tut: Er geht in die Stille, drei Jahre lang.

 

Ein Zweites: Das scheint mir ganz wichtig zu sein auch für uns: Es gibt zunehmend die Gefahr, dass Leute zwar in die Stille gehen, dass sie tiefe Glaubenserfahrungen machen. Aber dann setzen sie sich von der Kirche ab und machen ein eigenes Grüppchen auf, manchmal bis dahin, dass sie zu Sekten gehen. Es gibt aber auch die Tendenz, dass manchmal Gruppen zum Pfarrer kommen: Können wir nicht für unsere Gruppe einen Sondergottesdienst feiern. Da wird man auf einmal in der Kirche ein separates Grüppchen. Dass ist auch verhängnisvoll.

Paulus hat als zweiten Schritt folgendes getan: Er geht nach Jerusalem zu den Aposteln. Er trifft Petrus und Jakobus an. Und so hat er seine tiefe Glaubenserfahrung rückgebunden an das Amt der Apostel, an die ganz konkrete Kirche in Jerusalem. Wir brauchen das heute genauso wie die Stille, dass wir aus dieser persönlichen Glaubenserfahrung uns neu an die Kirche binden. Auch wenn wir manchmal unter der Kirche zu leiden haben. Das gibt es auch Paulus auch. Auch er hatte manchmal unter der Kirche zu leiden. Das hat nicht immer reibungslos geklappt. Aber Paulus hat nicht eine eigene Sekte aufgemacht, sondern er hat sich an diese konkrete Kirche gebunden, wie er sie damals vorgefunden hat.  

Und das ist nötig für uns. Dass ist zum Beispiel der Punkt, wo ein Mann wie Martin Luther einen Fehler gemacht hat. Ich bin mir sicher: Dem hatte Gott eine Offenbarung geschenkt wie nur ganz wenigen Menschen. Aber Martin Luther hat diesen zweiten Schritt nicht mehr getan, er hat das Leiden an der Kirche nicht durchgehalten und nicht durchgelitten. Und dann kam die Spaltung in die Kirche.

Das unterscheidet einen Mann wie Martin Luther von einem anderen großen Glaubenszeugen, Franziskus. Franziskus hat die Missstände in der Kirche durchgelitten, und konnte so Sauerteig werden für die Kirche.

 

Wir brauchen heute Männer und Frauen, die im Glauben nicht aus zweiter Hand leben, vom Hörensagen, sondern die aus eigener Glaubenserfahrung sagen können: So ist der Weg Gottes. Und die auf der anderen Seite sich einbinden lassen in die ganz konkrete Kirche, und die diese Kirche dann mit prägen und mit tragen.

Wenn wir möchten, dass unsere Kirche, dass wir selbst im Glauben fest werden, wenn wir Persönlichkeiten sein möchten, die die Kirche formen und prägen: Hier ist der Weg: Leben nicht aus zweiter Hand, sondern aus eigener Glaubenserfahrung, die aus der Stille geboren ist. Und: Binde dich ein, lass dich einbinden in die ganz konkrete die Kirche. Das ist der Weg, den uns Paulus weist. Amen.

 

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Predigttext:    Lk 7,11-17

 

 

Liebe Schwestern und Brüder!

 

Wenn die Bibel das ganze menschliche Glück und die ganze menschliche Freude in einem Bild ausdrücken will, dann gebraucht sie das Bild von der Hochzeit. Und auch Jesus, wenn er das Glück des Himmelreiches mit einem Bild beschreiben will, dann gebraucht er das Bild vom himmlischen Hochzeitsmahl. Es ist ungefähr so, wie sich in einem Brennglas die Sonnenstrahlen bündeln, so bündelt sich alles menschliche Glück in diesem Bild von der Hochzeit. Nicht zufällig beginnt Jesus seine öffentliche Wirksamkeit in Kana auf einer Hochzeit.

 

Aber auf der anderen Seite: Dieses Bild in unserem Evangelium von einem Leichenzug, der aus der Stadt herauszieht, ist umgekehrt ein gebündeltes Bild für allen Jammer, für alle Trauer, für alles Leid der Menschen. Auch das gebündelte Leid kommt in der Bibel zur Sprache.

Wenn man einen Toten hinausträgt, dann ist das immer mit Trauer, mit Not, mit Klage verbunden. Aber hier im Evangelium wird dieses Leid geradezu gebündelt. Da wird nicht nur ein Toter zu Grabe getragen, sondern es war ein junger Mann, der mitten aus dem Leben herausgerissen wurde. Und es wird noch dabei gesagt: Er war der einzige Sohn seiner Mutter. Und es wird noch einmal eins drauf gesetzt: Diese Mutter war Witwe. Das bedeutet: Diese Mutter war jetzt total allein. Sie hatte keinen Menschen mehr, der für sie sorgen konnte. Eine Witwe, die keine Kinder mehr hatte, war damals ein bedauernswertes Geschöpf. Eine Altersversorgung wie bei uns gab es ja nicht. Und so wird in diesem Bild das ganze menschliche Leid, der ganze Jammer, die ganze Trauer des Menschseins gebündelt.

Es ist wichtig, dass in der Bibel unser Leid zur Sprache kommt und nicht verdrängt wird.

 

Gegen dieses gebündelte Bild des Leides setzt das Evangelium in der Gestalt Jesu ein gebündeltes Maß an Mit-Leid. Jesus geht an dem Leid nicht vorbei. Als er von weitem den Leichenzug sieht, da geht er nicht auf die andere Straßenseite, um dem Leichenzug auszuweichen. Nein, er geht auf den Leichenzug zu.

Und dann schauen Sie einmal, mit wie vielen kleinen liebevollen Zügen des Mitleids das ausgedrückt wird: Jesus schaut diese Frau, diese Witwe, an. Er tröste sie: „Frau, weine nicht.“ Er fasst die Bahre an. Er hält den Leichenzug an, so dass die Träger stehen bleiben müssen. Und er weckt den jungen Mann mit einem Befehl von den Toten auf: „Junger Mann, ich sage dir: steh auf!“ In ganz vielen kleinen Zügen wird aufgezeigt, dass das Mitleid Gottes, das in Jesu sichtbar wurde, neben das gebündelte Leid gesetzt wird.

Und wenn wir beim Stichwort Mitleid sind, „Jesus hatte Mitleid mit dieser Frau“, dann steht da im Griechischen ein ganz starker Ausdruck für Mitleid. Im Griechischen heißt es wörtlich übersetzt: Da drehten sich ihm die Eingeweide um. Martin Luther hat das übersetzt: Es jammerte ihn. Wir haben einen Deutschen einen ähnlichen Ausdruck, wenn wir sagen: „Es geht mir an die Nieren.“

Das Leid der Menschen geht Jesus an die Nieren, das betrifft ihn im Innersten. Jesus ist nicht ein Gott, der von oben herab ein paar tröstende Worte sagt. Er fühlt im Tiefsten mit unserem Leid mit. Das geht ihm an den Nieren. Er ist persönlich mit betroffen. Und es tut so gut zu wissen, dass wir einen Gott haben, dem unser Leid nicht egal ist. Der sich mitfreuen kann mit unseren Freuden. Denken sie die Hochzeit zu Kana oder an die Brotvermehrung. Der aber auch mit unserem Leid im Tiefsten mitfühlt, und der unser Leid zu seinem eigenen Leid macht. Dass das eine.

 

Aber diese Geschichte hat noch eine andere Dimension. Es ist ja gut, wenn man vom Leid gebeutelt ist wenn man dann einen Menschen hat, der einen tröstet, der einen aufrichtet. Das tut Jesus. Aber er tut noch viel mehr. Jesus schafft neue Fakten, neue Tatsachen. Er sagt nicht nur ein paar tröstende Worte, sondern weckt diesen jungen Mann von den Toten auf. Gott schafft Fakten. Und das ist das Große, dass Gott uns nicht nur in unserem Leid tröstet, sondern dass er immer wieder auch unser Leid verwandelt dadurch, dass er neue Tatsachen schafft.

Ich habe das in meinem Leben und in meiner Familie oft erlebt. Und ich kenne viele Menschen, die das auch erfahren haben, dass Gott eingegriffen hat in das leidvolle Schicksal, und dass er das Schicksal gewendet hat. So ist unser Gott. Nicht nur ein paar tröstende Worte.

 

Ich weiß wohl, dass viele Menschen das heute nicht mehr glauben können, dass Gott wirklich eingreift, oder dass sie es nicht glauben wollen. Ich weiß wohl, dass heute manche Theologen sagen: Das muss man alles geistlich verstehen und nicht buchstäblich. Da kommen sie dann und sprechen davon, wie viele Menschen in der Kirche heute geistlich tot sind. Und dann muss man singen: „Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit.“ Aber dieser junge Mann war nicht geistlich tot, der lag im Sarg und sollte gerade beerdigt werden. Und den hat Gott von den Toten auf erweckt.

 

Alle diese Geschichten, ob das hier die Totenerweckung ist, ob das die Hochzeit zu Kana ist, wo Jesus Wasser in Wein verwandelt hat, ob das die Brotvermehrung ist, wo Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Männer satt gemacht hat. Alle diese Geschichten wollen uns Mut machen, an einen Gott zu glauben und mit einem Gott zu rechnen, der in unser Leben eingreift und Tatsachen schafft. Der das Leben der Menschen verwandelt.

 

Heute von diesen Evangeliums her: Das Leid, das du trägst, ist Gott nicht egal. Gott setzt gegen unser Leid sein Mit-Leid. Und sein Mitleid besteht in ganz vielen liebevollen Einzelzügen. Aber es besteht auch darin, dass er das Geschick wendet, dass er eingreift und Fakten schafft. Der gleiche Gott ist für uns auch da. Amen.

 

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