Pfarrer Karl Sendker

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Lichtweg
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Der Lichtweg

Eine Andacht für die Osterzeit

 

Zusammengestellt von

Pfarrer Karl Sendker

2001

 Kreuzweg  und   Lichtweg

 

(via crucis)    (via lucis)

 

Seit Jahrhunderten beten katholische Christen den Kreuzweg. Sie begleiten meditierend in 14 Stationen Jesus auf seinem Leidensweg, von der Annahme des Kreuzes bis hin zur Grablegung.

 

Aber das Grab ist für Jesus nicht die letzte Station. Der Vater hat ihn aus den Toten auferweckt und hat ihm einen Platz zu seiner Rechten gegeben in der Herrlichkeit des Himmels. Vom Vater her hat der Auferstandene, wie er verheißen hat, den Heiligen Geist gesandt.

 

Entsprechend den 14 Stationen des Kreuzweges kann man in der Osterzeit entsprechend in 14 Stationen den „Lichtweg“ des Herrn betrachtend mitgehen. Wie der Auferstandene den Jüngern begegnet ist, so soll auch durch dieses Gebet des Auferstehungsweges Begegnung geschehen mit Jesus Christus, dem Lebenden, vermittelt durch den Heiligen Geist.

 

Eröffnung des Lichtwegs

 

 

A:   Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

V:   Die Mitte der Nacht ist der Anfang des neuen Tages. Der Tod Jesu ist der Anfang des neuen Lebens. Wir wollen in dieser Osterzeit den „Auferstehungsweg“ mit dem Herrn gehen, so wie wir den Kreuzweg mit ihm gegangen sind.

 

Wir beginnen mit dem Lied:  Christ ist erstanden von der Marter alle ...

Gotteslob Nr. 213,1-3

 

L:   Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper

Phil 2,6-11

 

Jesus Christus war wie Gott, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein. Er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen. Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der jeden Namen übertrifft. Damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem           Namen Jesu und jede Zunge bekennt:

„Jesus Christus ist der Herr“ zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

V:   Geheimnis des Glaubens:

A:   Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir bis du kommst in Herrlichkeit.

 

V:   Lasset uns gemeinsam beten:

 

A:   Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du für uns gestorben und auferstanden bist. Durch deinen Tod hast du den Tod vernichtet und durch deine Auferstehung das Leben neu geschaffen. Vermehre in uns den Glauben an das neue Leben. Öffne uns für die österliche Botschaft, damit uns die Augen aufgehen für die Herrlichkeit deiner Auferstehung. Der du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.

 

1. Station:

Der Gekreuzigte ist auferstanden.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:               Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen in aller Frühe zum Grab. Zwei Männer mit leuchtenden Gewändern traten zu ihnen und sagten: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?             Er ist nicht hier; er ist auferstanden.   (vgl. Lk 24,1-6)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du bist auferstanden und du lebst.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Die Frauen wollen Jesus salben, wie es der Brauch war. Aber sie wollen einem Toten den Liebesdienst erweisen. Sie suchen den Lebenden bei den Toten.     Und wir? Lieben wir Jesus wie einen Toten oder wie einen Lebenden?

 

V:   Herr Jesus Christus, du bist nicht im Tod geblieben, du bist   auferstanden und du lebst.  Wir beten dich an.

 

A:   Du willst dich als der Lebendige erweisen in unserem Leben.

Jesus, wir danken dir.

 

V:   Lass uns in unserem Leben mit deinem machtvollen Wirken rechnen. Lass uns erfahren, dass du ein lebendiger Gott bist. Höre und erhöre unser Beten und Flehen.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Gotteslob Nr. 220,1

 

Das ist der Tag, den Gott gemacht,

der Freud in alle Welt gebracht.

Es freu sich, was sich freuen kann,

denn Wunder hat der Herr getan.

 

V: Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

2. Station:

Die Jünger finden das leere Grab.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Petrus und der andere Jünger kamen zum Grab. Sie gingen in das Grab hinein. Sie sehen die Leinenbinden liegen, mit denen der Gekreuzigte gebunden war. Das Schweißtuch lag nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden an einer besonderen Stelle. Sie sahen und glaubten.   (vgl. Joh 20,3-8)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Dich konnten das Grab und die Leinenbinden nicht festhalten.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Das Grab war leer. Aber was die Jünger mit den leiblichen Augen sehen, ist noch kein Beweis. Vielleicht hat man den Gekreuzigten weggenommen. Doch mit den Augen des Herzens sehen sie und glauben. Wie schwer tun sich heute viele Christen, die Botschaft vom leeren Grab zu glauben.

 

V:   Herr Jesus Christus, das Grab war für dich nicht die letzte Station, sondern das Leben in der Herrlichkeit des Vaters.

Wir beten dich an.

 

A:   Du willst die Augen unseres Herzens öffnen.

Jesus, wir danken dir.

 

V:   Erfülle alle, die am Grab eines geliebten Menschen stehen, mit der Hoffnung auf die Auferstehung.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:       Gotteslob Nr. 927,1           (Eigenteil Diözese Münster)

 

Das Grab ist leer, der Held erwacht: Der Heiland ist erstanden. Da sieht man seiner Gottheit Macht, sie macht den Tod zuschanden.. Ihn kann kein Siegel, Grab noch Stein, kein Felsen widerstehn. Schließt ihn der Unglaub selber ein, er wird ihn siegreich sehn. Halleluja, halleluja, halleluja.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

3. Station:

Der Auferstandene begegnet Maria aus Magdala.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L   Maria vom Magdala stand draußen am Grab und weinte. Der Auferstandene tritt zu ihr und redet sie an: „Maria!“ Da erkennt sie ihn und sagt auf hebräisch zu ihm: „Rabbuni!“, das heißt: „Mein Meister!“

(vgl. Joh 20,11-16)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du hast Maria von Magdala bei ihrem Namen gerufen.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Beim Propheten Jesaja heißt es: „Fürchte dich nicht, ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein ...“

Jeder von uns ist ganz persönlich von Jesus gerufen, in unserer Angst, in unserer Trauer, in unserer Not.

 

V:   Herr Jesus Christus, du bist der gute Hirt, der die Seinen beim Namen ruft. Wir beten dich an.

 

A:   Du willst durch deine Liebe unsere Gegenliebe provozieren.

Jesus, wir danken dir.

 

V:   Sprich denen, die in Trauer und Angst sind, deine liebende Nähe zu. Lass uns erfahren, dass deine Gegenwart die Angst in Freude verwandelt.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Melodie: Gotteslob Nr. 220

 

Du bist für uns der gute Hirt. Wir sind von deiner Hand geführt.

Die Deinen du beim Namen nennst, weil du die Schafe alle kennst.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

4. Station:

Der Auferstandene auf dem Weg nach Emmaus.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Zwei Jünger sind auf dem Weg nach Emmaus. Während sie miteinander redeten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Sie erkannten ihn nicht. Jesus fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf dem Wege sprecht? Da blieben sie traurig stehen. Jesus legte ihnen aus, was in der Schrift über ihn geschrieben steht: „Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?“ Am Ende sagen die beiden zueinander: „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“

(vgl. Lk 24,13-32)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du hast den Emmausjüngern ein brennendes Herz geschenkt.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   In den Abschiedsreden im Abendmahlssaal hat Jesus gesagt: Ihr habt jetzt Traurigkeit. Aber ich will euch wiedersehen und euer Herz wird sich freuen, und diese Freude wird niemand von euch nehmen.

 

V:   Herr Jesus Christus, du bist den Weg des Vaters durch Leid und Kreuz zur Herrlichkeit gegangen. Wir beten dich an.

 

A:   Du lässt uns in unserer Enttäuschung nicht allein; du verwandelst die Traurigkeit in Freude.  Jesus, wir danken dir.

 

V:   Schließ uns durch den Heiligen Geist den Sinn der heiligen Schrift auf, damit wir die Pläne Gottes verstehen können.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Gotteslob Nr. 928,3   (Eigenteil Diözese Münster)

 

Halleluja! Auferstanden ist die Freude dieser Zeit; denn aus Leiden, Schmerz und Banden geht hervor die Herrlichkeit. Was im Tode scheint verloren, wird in Christus neu geboren. Halleluja, Jesus lebt, Jesus lebt; Jesus lebt; Halleluja, Jesus lebt!

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

5. Station:

Am Brechen des Brotes wird der Auferstandene erkannt.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Als der Auferstandene mit den Emmausjüngern bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da erkannten sie ihn.   (vgl. Lk 24,28-31)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du bist im Brechen des Brotes unter uns gegenwärtig.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Paulus schreibt an die Korinther:    (1 Kor 11,23-24)

„Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

Bis heute wird in jedem Augenblick in der Kirche das Brot gebrochen zu seinem Gedächtnis.

 

V:   Herr Jesus Christus, du selbst bis das Brot des Lebens. Wir beten dich an.

 

A:   Du hast gesagt: Mein Leib ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank.   Jesus, wir danken dir.

 

V:   Schenke uns getrennten Christen die Einheit im Brotbrechen und im eucharistischen Mahl.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Gotteslob Nr. 997,2   (Eigenteil Diözese Münster)

 

Dieses Brot sollst du erheben, welches lebt und gibt das Leben, das man heut den Christen weist. Dieses Brot, mit dem im Saale Christus bei dem Abendmahle die zwölf Jünger selbst gespeist.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

6. Station:

Sie freuten sich, als sie den Herrn sahen

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Aus Furcht vor den Juden saßen die Jünger hinter verschlossenen Türen. Da trat Jesus in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch. Er zeigte ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.   (vgl. Joh 20,19-23)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du hast den Jüngern, die dich alle verlassen hatten, den Frieden zugesprochen.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Keinen Vorwurf hat der Auferstandene für die Jünger; einfach nur ‚Friede sei mit euch’. Hier verwirklicht sich, was Jesus im Abendmahlssaal gesagt hatte: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“, einen Frieden, den die Welt nicht geben kann.

 

V:   Herr Jesus Christus, du selbst bist der Friede für eine friedlose Welt. Wir beten dich an.

 

A:   Du hast die Strafe auf dich genommen, damit wir Frieden haben mit Gott.  Jesus, wir danken dir.

 

V:   Hilf, dass die Menschen dir die Ehre geben, damit so Frieden auf Erden werden kann.  Bewahre uns aber vor einem falschen Frieden, der auf Kosten der Wahrheit und Gerechtigkeit geht.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Gotteslob Nr. 220,5

 

Nun singt dem Herrn das neue Lied, in aller Welt ist Freud und Fried.

Es freu sich, was sich freuen kann, denn Wunder hat der Herr getan.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

7. Station:

Der Auferstandene stärkt den Glauben des Thomas.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Thomas war nicht dabei, als der Auferstandene den Jüngern erschien. „Wenn ich nicht meine Finger in die Male seiner Nägel legen kann, glaube ich nicht.“ Jesus sagt zu Thomas: „Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände. Sei nicht ungläubig, sondern gläubig.“ Thomas antwortet: „Mein Herr und mein Gott.“     (vgl. Joh 20,24-29)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du hast dem Thomas deine durchbohrten Hände gereicht.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Einmal ist er nicht dabei gewesen, und jetzt kann er die Freude der anderen nicht teilen. Doch Jesus lässt ihn nicht in seiner Trauer. Er überwindet seinen Zweifel. Aber er sagt ihm auch: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

 

V:   Herr Jesus Christus, du bist der Lebendige auch für Zweifler und alle, die sich mit dem Glauben schwer tun.  Wir beten dich an.

 

A:   Du überwindest den Zweifel der Menschen durch deine liebevolle Zuwendung.  Jesus, wir danken dir.

 

V:   Lass uns in aller Anfechtung des Glaubens nicht mutlos werden und schenke uns dann den Blick auf dich, den Auferstandenen.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Gotteslob Nr. 930,1   (Eigenteil Diözese Münster)

 

Wahrer Gott, wir glauben dir, du bist mit Gottheit und Menschheit hier;

du, der den Satan und Tod überwand, der im Triumph aus dem Grabe erstand.

Preis dir, du Sieger auf Golgatha, Sieger wie keiner! Halleluja!

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

8. Station:

Der Auferstandene erscheint am See von Tiberias.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Der Auferstandene offenbarte sich den Jüngern am See Tiberias. Nach einem erfolglosen Fischfang der Jünger, als es Morgen wurde, stand Jesus am Ufer: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen!“ Der Jünger, den Jesus liebte sagte zu Petrus: „Es ist der Herr!“    (vgl. Joh 21,1-14)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du bist den Jüngern am See begegnet.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Es war wie eine zweite Chance. Die Jünger waren zurückgekehrt in ihren alten Beruf: ‚Wir gehen fischen.’ Und wie am Anfang ihres Glaubensweges schenkt der Auferstandene ihnen noch einmal die Erfahrung der Fülle: einen reichen Fischfang.

 

V:   Herr Jesus Christus, du selbst bist das Leben in Fülle auch in der Erfahrung der Erfolglosigkeit.  Wir beten dich an.

 

A:   Du hast den Jüngern Brot und Fisch gereicht, wie bei der Brotvermehrung.  Jesus, wir danken dir.

 

V:   Schenke dich allen Menschen als das Brot des Lebens und gib allen Hungernden Nahrung auch für ihren Leib. Gib uns die Bereitschaft, mit Bedürftigen zu teilen.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Gotteslob Nr. 928,4   (Eigenteil Diözese Münster)

 

Halleluja! Kommt ihr Heiden, schaut den Hirten, der euch nährt!

Ewig grünen seine Weiden, ewig seine Treue währt.

Nur bei dem ist Heil zu finden, der den Tod hilf überwinden.

Halleluja, Jesus lebt ...

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

9. Station:

Der Auferstandene überträgt Petrus das Hirtenamt.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Dreimal fragt der Auferstandene den Petrus: „Simon, Sohn des Johannes liebst du mich, hast du mich lieb?“ Beim dritten Mal wird Petrus traurig: „Herr du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Jesus sagt zu ihm: „Weide meine Schafe.“ (Joh 21,15-19)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du hast den Petrus trotz seiner Verleugnung berufen.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Dreimal hatte Petrus Jesus verleugnet. Dreimal fragt ihn der Auferstandene nach seiner Liebe. Da fällt alle Selbstsicherheit und Großspurigkeit ab. Da bleibt nur noch das ganz leise, traurige, aber ehrliche Bekenntnis: Du weißt alles; du weißt, das ich dich liebe.

Letztlich fragt Jesus auch uns nur nach unserer Liebe.

 

V:   Herr Jesus Christus, du bist selbst der Liebende, der um unsere Gegenliebe wirbt.  Wir beten dich an.

 

A:   Du hast gerade dem Petrus, der dich verleugnet hat, das Hirtenamt übertragen, damit er deine Herde weide.  Jesus, wir danken dir.

 

V:   Stärke unseren Papst und alle Hirten der Kirche, dass sie uns als die ersten Zeugen des Glaubens mutig vorangehen. Schenke allen, die in der Kirche Verantwortung trage Mut für neue Wege, aber auch liebevolle Geduld.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Gotteslob Nr. 637,1

 

Lasst uns loben, freudig loben, Gott den Herrn, der uns erhoben, und so wunderbar erwählt.

Der uns aus der Schuld befreite, mit dem neuen Leben weihte, uns zu seinem Volke zählt.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

10. Station:

Der Auferstandene sendet seine Jünger in alle Welt.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Jesus trat auf die Jünger zu: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“  (vgl. Mt 28,18-20)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du hast den Jüngern Anteil geschenkt an deiner Sendung.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Der Auftrag des Vaters an Jesus ist erfüllt. Der Auftrag Jesu an seine Jünger beginnt jetzt. Alle Menschen sollen die Botschaft von der Erlösung hören. Alle Menschen sollen teilhaben an der Jüngerschaft Jesu. Diese Sendung ist uns anvertraut.

 

V:   Herr Jesus Christus, du bist der Herr der Welt; dir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.  Wir beten dich an.

 

A:   Du hast deinen Boten die Zusage gegeben: Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt. Jesus, wir danken dir.

 

V:   Schenke deiner Kirche immer wieder Missionare, die hinausgehen in alle Welt. Schenke aber auch vollmächtige Glaubensboten für unser Land.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:       Gotteslob Nr. 644,5

 

Gib den Boten Kraft und Mut, Glauben, Hoffnung, Liebesglut,

und lass reiche Frucht aufgehn, wo sie unter Tränen sä’n, erbarm dich Herr.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

11. Station:

Der Auferstandene verheißt den Beistand des hl. Geistes.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Vor seiner Himmelfahrt sagt Jesus den Jüngern: „In meinem Namen wird man allen Völkern verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür. Ich werde euch die verheißene Gabe des Vaters senden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe, dem Heiligen Geist erfüllt werdet.“         (vgl. Lk 24,46-48)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du lässt uns in unserer Schwachheit nicht allein. Du erfüllst uns mit der Kraft des Heiligen Geistes.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Schon im Abendmahlssaal hatte Jesus den Jüngern gesagt: Der Beistand, der heilige Geist, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Wenn der hl. Geist kommt, wird er euch in die ganze Wahrheit einführen. Er wird mich verherrlichen.

 

V:   Herr Jesus Christus, im Heiligen Geist bist du selber deiner Kirche immer nahe.  Wir beten dich an.

 

A:   Du sendest uns nicht in die Welt ohne die Ausrüstung des Heiligen Geistes.  Jesus, wir danken dir.

 

V:   Lass uns die Kraft des Heiligen Geistes erfahren, wenn wir uns fürchten, dich vor den Menschen zu bekennen.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:       Gotteslob Nr. 937,3           (Eigenteil Diözese Münster)

 

Heilger Geist, o Tröster mein, kehr in unsere Herzen ein

mit den sieben Gaben dein.  Steh uns bei mit deinem Rat,

dass wir gehen den rechten Pfad, dass wir nur in dir uns freun.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

12. Station:

Der Auferstandene fährt in den Himmel auf.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Der Auferstandene führte die Jünger hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Während er sie segnete, wurde er zum Himmel emporgehoben. Eine Stimme kam: Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt auffahren sehen.     (vgl. Lk 24,50-51 + Apg 1,11)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du bist segnend in den Himmel aufgefahren.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Die Himmelfahrt ist gleichsam die Thronbesteigung des Auferstandenen, der erste Teil des Christkönigsfestes. Wir erwarten sein Kommen in Herrlichkeit. Er wird wiederkommen, wie er aufgefahren ist: als der Segnende.

 

V:   Herr Jesus Christus, du bist in den Himmel aufgefahren und thronst in der Herrlichkeit des Vaters.  Wir beten dich an.

 

A:   Du bist zum Vater heimgekehrt, um uns bei Vater eine Wohnung zu bereiten.  Jesus, wir danken dir.

 

V:   Lass uns deine Wiederkunft mit brennendem Herzen und mit großer Freude erwarten. Sei jetzt unser Fürsprecher und unser Hoherpriester am Thron des Vaters.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:   Gotteslob Nr. 946,3   (Eigenteil Diözese Münster) (oder GL 222,2)

 

Du thronst dem Vater gleich und hältst mit ihm das Reich.

Alles ist dir übergeben von dem lieben Vater dein.

Du wirst über Tod und Leben der allein’ge Richter sein.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

13. Station:

Mit Maria vereint im Gebet um den Heiligen Geist.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Die Jünger kamen vom Ölberg zurück in die Stadt und gingen in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben. Sie verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu und mit seinen Brüdern.     (Apg 1,12-14)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du hast den Jüngern mit Maria die Einmütigkeit im Gebet geschenkt.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Maria ist nicht nur Fürsprecherin, sie ist auch Mitbeterin. Hier verwirklicht sich das Wort des Herrn: Alles was zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, das werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Wie damals betet sie auch heute mit uns um eine Erneuerung der Kirche durch den Heiligen Geist.

 

V:   Herr Jesus Christus, du bist gegenwärtig, wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind.  Wir beten dich an.

 

A:   Du hast uns Maria zur Fürsprecherin und zum Mitbeterin in allen unseren Sorgen und Anliegen gegeben. Jesus, wir danken dir.

 

V:   Erneuere dein Kirche in der Kraft des Heiligen Geistes und nimm alles weg, was das Wirken des Heiligen Geistes hindert.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:       Gotteslob Nr. 576,1+4

 

1.   Freu dich, du Himmelskönigin, freu dich Maria. Freu dich, das Leid ist all dahin. Halleluja. Bitt Gott für uns Maria.

4.   Bitt Gott für uns, so wird’s geschehn, freu dich Maria, dass wir mit Christus auferstehn. Halleluja. Bitt Gott für uns Maria.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

14. Station:

Der Auferstandene sendet den Heiligen Geist.

 

V:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

A:   Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

L:   Als der Pfingsttag gekommen war, kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt. Er erfüllte das ganze Haus in dem sie saßen. Und es erschienen Zungen wie von Feuer. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die großen Taten Gottes.      (vgl. Apg 2,1-4)

 

V:   Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du hast am Pfingsttag den verheißenen Heiligen Geist gesandt.

A:   Komm, Herr Jesus, und steh uns bei, dass wir dir begegnen und verwandelt werden in dein Bild.

 

L:   Völker aus allen Ländern sind in Jerusalem zum Wallfahrtsfest. Sie alle werden Augen- und Ohrenzeugen, wie der Auferstandene vom Vater den Heiligen Geist sendet. Die Kirche Jesu Christi feiert ihren Geburtstag.

 

V:   Herr Jesus Christus, der Heilige Geist ist gekommen, um dich zu verherrlichen.  Wir beten dich an.

 

A:   Vom Heiligen Geist erfüllt, verkünden die Jünger die großen Taten Gottes.  Jesus, wir danken dir.

 

V:   Erfülle uns heute mit dem Heiligen Geist, damit unser Herz erfüllt wird mit Lobpreis und Jubel über die Größe Gottes.

A:   Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lied:       Gotteslob Nr. 249,4

 

Der Geist des Herrn durchweht die Welt gewaltig und unbändig. Wohin sein Feueratem fällt, wird Gottes Reich lebendig. Da schreitet Christus durch die Zeit in seiner Kirche Pilgerkleid, Gott lobend: Halleluja.

 

V:   Auferstandener Herr Jesus Christus

A:   Komm und erneuere diese Welt.

 

Abschluss des Lichtweges

 

V:   Komm, Heiliger Geist und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe.

A:   Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen. Und du erneuerst das Angesicht der Erde.

 

L:   Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief:

Alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne (und Töchter) Gottes. Ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: „Abba, Vater“. So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.    (vgl. Röm 8,14-16)

 

V:   Im Heiligen Geist, in dem wir sagen können „Abba, Vater“.

Lasst uns nun beten, wie der Herr uns gelehrt hat:

 

A:   Vater unser im Himmel ... denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

V:   Es segne uns Gott, der die Jünger mit dem heiligen Geist erfüllt hat.

A:   Amen.

 

V:   Er schenke uns die Freude des Heiligen Geistes und den Reichtum seiner Gaben.

A:   Amen.

 

V:   Das Feuer des Heiligen Geistes läutere uns, seine Wahrheit führe uns, seine Kraft geleite uns vom Glauben zum Schauen.

A:   Amen.

 

V:   Das gewähre uns (und allen, die mit uns gebetet haben), der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

A:   Amen.

 

Schlusslied:     Gotteslob Nr. 953,4           (Eigenteil Diözese Münster)

 

Gelobt sei Gott im höchsten Thron, wir preisen deinen Namen, Gott Vater, Geist und ewger Sohn, ein ein’ger Gott zusammen. Im Tempel, deinem Ruhm geweiht, ach segne uns, Dreifaltigkeit, jetzt und in ewgen Zeiten.

 

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